Wenig Zuckerbrot, mehr Peitsche

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 23. März 2009

 Wenig Zuckerbrot, mehr Peitsche

Tataaaaa: Der Investor hat mal wieder einen neuen Ansprechpartner (Nr. 15, 18 oder 22 ...?), der versichert, dass er

  1. nichts dafür kann, dass alles so schlecht gelaufen ist, dem es
  2. sehr leid tut, dass wir immer noch ohne Straße da stehen, der
  3. verspricht, dass er das Projekt schnell zu einem Abschluss bringen möchte.

Das haben wir so oder ähnlich schon x-mal gehört. Die Realität sieht aber weiterhin anders aus: Der Investor schickt seine Leute (in der Regel freie Mitarbeiter) in erster Linie als Inkassobeauftragte in die Spur. Katrin hatte mit dem Herrn am vergangenen Freitag ein Gespräch auf dem Baufeld. Bei dem Termin ging es aber eigentlich um eine ganz andere Sache.

Krönung des Gesprächs war die Unterstellung, dass einige Eigentümer nicht zahlen würden, weil sie sich wohl beim Hausbau verkalkuliert haben. Eine Dreistigkeit ohnegleichen, wenn man bedenkt, dass wir persönlich z. B. aufgrund der vom Investor verschuldeten Bauverzögerung mehre tausend Euro reale Verluste hatten (Bereitstellungszinsen und nicht geplante Mietkosten). Zusätzlich drohte er mit Klage von Seiten des Ingenieurbüros auf die ausstehenden Zahlungen und "wir können Sie ja als Beispiel herauspicken" drohte er Katrin sinngemäß. Zuletzt hat man im Mittelalter den Überbringer schlechter Nachrichten gelyncht ...

Zusätzlich versuchte er, mit konstruierten Lügen zu verunsichern: Die Klageschrift würde nicht alle Eigentümer auflisten, sondern nur diejenigen die bereits voll gezahlt haben. Alle 19 Eigentümer mit ihren 20 Stimmanteilen sind in der Klage aufgeführt. Dass der andauernde Versuch, die Eigentümergemeinschaft zu spalten spätestens mit der Klage gescheitert ist, müsste das Büro doch eigentlich langsam mal einsehen.

Auch unser Anwalt hat sich in die Sache gleich wieder eingeklinkt:

... sicher dürfte es nicht Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein, dass die Eigentümergemeinschaft in Sachen Errichtung der Erschließungsstraße durch uns vertreten wird und bei dem Landgericht Berlin bereits Klage anhängig. Aus diesem Grunde haben wir Sie zunächst grundsätzlich aufzufordern, zukünftig jedwede Korrespondenz in dieser Angelegenheit ausschließlich über uns zu führen und solche unter unserer Umgehung zu unterlassen. Daneben haben wird Sie für den Fall beabsichtigter weiterer Korrespondenz aufzufordern, Ihre Legitimation unter Vorlage einer Originalvollmacht nachzuweisen, Namens und im Auftrag des Ingenieurbüros xxx und Partner rechtsverbindliche Erklärungen abgeben und für diese Handlungen vornehmen zu dürfen. Soweit das Ingenieurbüro xxx und Partner der Auffassung ist, aus irgendeinem Rechtsgrunde noch fällige Zahlungsansprüche gegen einzelne Eigentümer zu haben, steht es diesem frei, mit den betreffenden Eigentümern irgendwelche Zahlungsvereinbarungen zu treffen und tangiert dies die übrigen Eigentümer nicht. I.Ü. entzieht sich eine Beschlussfassung über Zahlungsverpflichtungen einzelner Eigentümer in diesem Zusammenhang der Kompetenz der Eigentümerversammlung. Aus diesen Gründen können wir der Eigentümergemeinschaft auch nicht raten, Ihrem Vorschlag zu weiteren Vorgehensweise zu folgen und/oder weiter in Vorleistung zu treten.

Leider fängt man aufgrund der wechselnden Ansprechparter jedes Mal wieder bei Null an. Vorherige Absprachen sind regelmäßig hinfällig. Die irrige Hoffnung des Investors ist nach wie vor: Er bekommt vor dem Straßenbau alles Geld, was ihm bei Erfüllung der Verträge zugestanden hätte (die Eigentümer tragen also die von ihm verschuldeten Verluste selbst) und auch unabhängig davon, ob es sich um Beträge den Straßenbau betreffend handelt oder andere Leistungsbestandteile des Vertrages.

Jeder Mitarbeiter, der ihm das nicht liefern kann wird erfahrungsgemäß früher oder später gefeuert (oder flüchtet) und rennt dann vermutlich seinem Geld auch hinterher. Der aktuelle meinte, er bekäme sein Geld erst, wenn alles erledigt ist. Hoffen wir, dass er ein paar Euro gespart hat!

to be continued ...

geschrieben am 23. März 2009 von rainerS.punkt
Kategorie(n): Rechtsstreit


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