Erlebnisse im Baumarkt

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 22. September 2007

 Erlebnisse im Baumarkt

Manchmal mag man nicht glauben, was einem in einem Geschäft bzw. Markt heute noch passieren kann. Eigentlich hat sich der Dienstleitungsgedanke in Deutschland in den letzten Jahren doch recht weit entwickelt. Aber es gibt immer wieder absolute Ausreißer. Um nicht nochmal alles neu zu schreiben, hier die zugehörig Korrespondenz. Das sollte reichen.

Die Beschwerde:

ich habe heute eine Schubkarre in Ihrem Markt gekauft. Was ich dabei erlebt habe, ist kaum zu glauben.

Da die Einzelteile der Karren nicht klar zuzuordnen waren, bat ich eine Verkäuferin um Hilfe. Die schickte mich zum Mitabeiter, der für den Außenbereich zuständig ist. Dieser erhob sich aus seinem gemütlichen Häuschen nur widerwillig; er hätte wohl lieber weiter mit seinem Kumpel geredet.

Er wollte uns dann dorthin zurückschicken, woher wir gerade kamen: Die Kollegen vom Gartenmark seien zuständig. Nachdem ich ihm sagte, dass wir von dort an ihn verwiesen wurden, fing er lustlos an zu telefonieren. Sechs oder sieben Telefonate führte er, bis endlich jemand kam. Zwischendurch machte er nach einem Gespräch auch noch die Anmerkung: Die hat auch keine Lust herzukommen.

Sowas habe ich seit langem nicht mehr erlebt. Insgesamt standen wir wohl 10 min und hörten dem Mitarbeiter beim telefonieren zu, dass etwas passiert.

WIr bauen in der Nähe des Marktes gerade ein neues Haus und werden in den nächstehn Wochen und Monaten sicher einige tausen Euro im Baumark ausgeben. Wenn ich dort jedesmal so behandelt werde und meine Zeit verschwende, fahre ich doch lieber 3 km weiter zu Obi.

Die Antwort:

recht herzlichen Dank für Ihren Hinweis in Ihrem ausführlichen Schreiben.

Nach eingehender Prüfung des Sachverhaltes und entsprechender Verwarnung der von Ihnen beschriebenen Mitarbeiter, möchte ich mich bei Ihnen für dieses Fehlverhalten und dem Ihnen entstandenen Ärger in aller Form entschuldigen.

Um Sie weiter als guten Kunden bei uns begrüßen zu können, sprechen Sie mich oder meinen Stellvertreter Herrn Bojny bei Ihrem nächsten Marktbesuch bitte an, dann können wir gemeinsam für Sie eine kleine Entschädigung für den entstandenen Aufwand und Ärger finden.

Hiermit verbleibe ich hochachtungsvoll

und mit freundlichen Grüßen

Heute war ich im Mark und wollte das Angebot frecherweise wahrnehmen. Das Ergebnis ist eine Beschwerde an die zentrale Geschäftsführung:

vor einer Woche habe ich in Ihrem Markt in Berlin Biesdorf eine Schubkarre gekauft und bin dabei von den Mitarbeitern sehr schlecht und unfreundlich bedient worden. Dies habe ich dem Marktleiter per E-Mail mitgeteilt. Zurück kam eine freundliche Entschuldigung und das Angebot einer kleinen Entschädigung. Ich solle mich melden, wenn ich das nächste Mal im Markt bin. (Korrespondenz siehe unten)

Heute war ich im Markt und fragte nach dem Marktleiter. Offensichtlich überrascht, dass ich von diesem Angebot Gebrauch gemacht habe, behandelte ich mich - entschuldigen Sie die Formulierung - wie einen Idioten. Ein Angebot wie angekündigt, hat er mir nicht unterbreitet. Statt dessen fragte er, was ICH denn wolle, was er denn jetzt (meiner Meinung nach) tun solle und ob er mir vielleicht eine Pflanze schenken soll: Ich sollte mir also ausdenken, was ich für eine Entschädigung wollte!

Auf diese Frage nicht vorbereitet, fühlte ich mich absolut fehl am Platz, zurechtgewiesen und sehr sehr unerwünscht. Nach einem fruchtlosen Gespräche hat er mich mit dem Angebot entlassen, ihn oder seinen Vertreter doch zu rufen, wenn ich das nächste Mal mit einem Einkaufskorb an der Kasse stünde. Er und auch sein Vertreter würden mich ja jetzt kennen. Es wird sicher kein nächstes Mal geben.

Er gab sich nicht einen Hauch Mühe zu verbergen, wie sehr er von meinem Auftauchen genervt war. Ich frage mich nur, warum er solch ein Angebot unterbreitet, sich aber keine Gedanken darüber macht, wie er es einlösen möchte. Dass ich das festlegen soll und allein diese Frage an mich zeugt von einer unglaublichen Ignoranz und Arroganz gegenüber dem Kunden. Dass ein Marktleiter eine dem Kunden gemachte Zusage somit quais für nichtig erklärt, ist schon sehr bedenklich. Welcher Kunde kommt in meiner Situation ein zweites Mal, um die angebotene Entschädigung einzufordern. Da kommt man sich vor wie ein Bittsteller und nicht wie ein Kunde.

Nach zwei solchen Erlebnissen innerhalb von sieben Tagen werde ich um Ihre Märkte in Zukunft einen großen Bogen machen. Das Angebot an Mitbewerbern in Berlin zwingt uns ja Gott sei Dank nicht, einen bestimmten Anbieter zu nutzen. In der gleichen Entfernung zu unserer Hausbaustelle liegen allein zwei weitere Märkte.

geschrieben am 22. September 2007 von rainerS.punkt
Kategorie(n): _ Dies & Das _


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