Querulanten an allen Fronten

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 20. Oktober 2013

 Querulanten an allen Fronten

Es könnte alles so einfach sein!

Wir haben 2013 und die nicht vorhandene Straße sieht nach nun sechs Jahren entsprechend aus. Schlaglöcher in denen ein kleines Reh ertrinken könnte, reihen sich aneinander. Mit der Folge, dass ein Winterdienst unter diesen Umständen nicht mit der Maschine beräumen kann. Wir müssten im kommenden Winter also selbst räumen oder einen Anbieter finden, der die Räumung per Hand anbietet - zu entsprechenden exorbitanten Kosten. Also hat sich die Gemeinschaft entschlossen, die Straße aus den aufgelaufenen Rücklagen vor dem Winter einmal glatt schieben und verdichten zu lassen.

Da wir für so einen Beschluss eine Abstimmung der Eigentümer brauchen, aber die Kosten und den Aufwand einer Versammlung sparen wollten, würde es reichen, wenn alle Eigentümer auf einer Liste - einem so genannten Umlaufbeschluss - unterschreiben. Aber eben alle Eigentümer. Ein Eigentümerpaar verhindert jedoch den Beschluss und weigerte sich zu unterschreiben. Folge: Eine kostenpflichtige Versammlung wird einberufen.

Auf dieser Versammlung waren neben meiner Frau noch drei weitere Eigentümer vor Ort. Der Rest ist per Vollmacht anwesend. Auch die Eigentümer, die ja anscheinend extremen Diskussionsbedarf sahen, nahmen nicht teil. Kleine Anekdote am Rande: Beim Einholen der Unterschriften haben sie das Gespräch mit meiner Frau heimlich aufgezeichnet (warum auch immer, wird ihr Geheimnis bleiben). Aber sie mussten diese Tatsache allen Eigentümern via Mailverteiler kundtun. Verbunden mit so genialen Vorschlägen wie, die Versammlung doch selbst zu organisieren. Die sinngemäße Antwort meiner Frau: Da in dieser Gemeinschaft bei jeder Kleinigkeit mit Anwalt und Klage gedroht wird, sieht sich der ehrenamtliche Beirat nicht in der Lage, eine rechtssichere Versammlung zu organisieren und durchzuführen.

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte! Und ich bewundere meine Frau, die sich das seit sieben Jahren antut. Die Versammlung war nach 10 min beendet und der Beschluss gefasst. Am 28. rollen hier die Maschinen an.

Der Investor versucht derzeit mit Lügen die Zwangsvollstreckung zu verzögern - alles andere hätte auch verwundert. Allerdings sind das sehr leicht zu entkräftende Argumente. So haben wir u.a. angeblich kein Geld auf ein Konto seiner Partnerin eingezahlt: Die entsprechenden Unterlagen unserer Bank waren schnell herausgesucht. Unser Anwalt erwägt nun eine zusätzlich Anzeige wegen Prozessbetrugs.

Immerhin haben wir inzwischen einen ernsthaften Galabauer gefunden, ein verbindliches Angebot für die Mauer bereits vorliegen und erwarten Teil 2 für Toreinfahrt mit funkgesteuerten Motoren in der der kommenden Woche.

geschrieben am 20. Oktober 2013 von rainerS.punkt
Kategorie(n): Nachbarn, Rechtsstreit


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