Fazit - Town & Country
Wie nicht anders zu erwarten, ist die meistgestellte Frage: Und wie zufrieden seid ihr mit eurem Hausbauer? Dann wollen wir die auch mal ausführlicher beantworten ...
Intro
Town & Country ist ein Unternehmen, dass Lizenzen an regionale Bauträger vergibt. Deshalb ist nicht entscheidend, ob ihr mit T&C baut, sondern wo bzw. mit welchem Bauträger konkret. Unsere Erfahrungen beziehen sich auf HS-Solid, die T&C-Partner im Raum Berlin-Brandenburg sind. (Wenn man im Internet recherchiert wird man auch gruselige Geschichten zu T&C finden.)
Zu T&C sind wir durch ein Werbeschild an irgendwelchen Kaufgrundstücken gekommen: Optik der Häuser auf den Bildern gefiel uns, Preisklasse passte auch, Energiesparhäuser wurden gesondert angeboten und beworben und wir wollten uns nach den ersten unverbindlichen "Mal gucken Terminen" nun etwas genauer und zielgerichteter informieren.
Beratung & Verkauf
Anders als auf der Musterhausausstellung in Königs Wusterhausen hatten wir beim ersten Gespräch nicht das Gefühl, dass wir unbedingt sofort einen Vertrag oder mindestens Vorvertrag unterschreiben sollen. Im ersten Termin wurden unsere Wünsche abgefragt, wichtige Grundlagen zum Hausbau erläutert und wir kamen bis zu einem konkreten Haus, dass für unsere Wünsche passen würde. Nach ca. zwei Stunden, war unser Speicher randvoll und an dieser Stelle schickte uns die Verkäuferin/Beraterin nach Hause, natürlich mit dem Angebot jederzeit anrufen oder einen neuen Termin vereinbaren zu können. Uns war unmittelbar nach dem Gespräch klar, dass wir unseren Hausbauer gefunden hatten.
In den folgenden Gesprächen (begleitet von E-Mails und Telefonaten) wurden all unsere Fragen immer zufriedenstellend beantwortet (und wir hatten viele!). Nie wurden wir mit Allgemeinplätzen abgespeist. Und im Zweifelsfall hat sich unsere Hausverkäuferin nicht eine Antwort aus den Fingern gesogen, sondern nachgefragt und uns die Info nachgeliefert.
Was diesen Teil angeht, war die Betreuung schlicht optimal. Über das gesamte Projekt - bis heute - stand und steht siel uns jederzeit zur Verfügung. Vielen Dank dafür.
Bauvorbereitung & Bemusterung
Die gesamte Vorbereitung der Unterlagen für den Bauantrag übernimmt der Architekt des Hausbauers. Wir mussten lediglich immer mal wieder diverse Schriftstücke unterzeichnen. Aber vorher wurde uns jedes Mal genau erklärt, was wir da gerade unterschreiben.
Die Bemusterung war zwar ein bisschen frustrierend (fast alles was einem gut gefällt, kost' extra). Aber wir haben für uns einen ganz guten Kompromiss zwischen Draufzahlen und "Ist inklusive" gefunden. Die beiden größten Posten waren die Fenstersprossen und die Eingangstür. Aber die Standardtür war schlicht hässlich und mit bodentiefen Fenster ohne Sprossen assoziierten wir "FDGB-Ferienheim". (Für Westdeutsche und Spätgeborene: Der FDGB ;-) ).
Hier muss aber fairerweise gesagt werden: Das wird bei kaum einem Bauträger anders gehandhabt werden. Die beworbenen Häuser müssen ja irgendwie am Markt konkurrenzfähig sein. Standardmäßig wird wohl kein Anbieter der gleichen Preisklasse eine High-End-Tür, eine handgefertigte Treppe aus Nussbaum und Fensterbretter aus poliertem Granit inklusive anbieten.
Bau
Vier Monate vereinbart. Vier Monate eingehalten. Insgesamt lief der ganze Bau relativ entspannt ab. Verzögerungen um ein paar Tage (z. B. beim Estrich und der Treppe) gefährdeten zu keinem Zeitpunkt den vereinbarten Zeitplan. Wirklichen Ärger hatten wir nur mit der Sanitär- und Heizungsfirma, der auch einiges an Nerven gekostet hat und nochlänger kostete. Letzendlich aber resultierte aber auch daraus keine Bauverzögerung und keine finanziellen Verluste (abgesehen vom Ausfall der Solaranlage, die sich aber nur schwer beziffern lässt.)
Ab und an hätten wir uns gewünscht, dass unserer Anfragen schneller und ohne mehrfaches Nachfragen beantwortet werden und in einigen Fällen passierte erst etwas, wenn wir etwas deutlicher nachhakten (Bsp.: Volles Haus, Temperatur und Anderes). Aktuell warte ich auch noch auf ein Feedback wegen der Kratzer im Fenster (inzwsichen natürlich auch längst erledigt: Fliesen dran, Scheibe drin ...).
Insgesamt hatten wir mit den meisten Gewerken aber keine Schwierigkeiten. Das ist aber u. U. bei jedem Bau anders: Unsere Nachbarn, die auch ein Lichthaus auf dem Baufeld bauen, hatten z. B. einen Elektriker, mit dem sie gar nicht zufrieden waren ("Ich schreib' Ihnen doch nicht noch ein Angebot"). Unser Elektriker hat sich super bemüht, das erste Angebot nach unseren Anforderungen nachgebessert und angepasst, unsere Einwände anstandslos akzeptiert oder bei T&C rückgefragt (Elektroanlagen). Und hier klappten auch die Terminabsprache super, weil der Elektriker versuchte, die Termine nach Möglichkeit an den Kundenwünschen auszurichten. Nicht wie andere, die abends anriefen und forderten: "Sie müssen morgen um acht auf der Baustelle sein, um das zu besprechen".
Dass die "bauenden" Gewerke anscheinend ordentlich gearbeitet haben, legt auch der Blower Door Test nahe. In anderen Baublogs habe ich von mehreren Nachbesserungsversuchen gelesen, bis dann endlich der geforderte Wert erreicht wurde. (Den Blower Door Test würde ich jedem Bauherren wärmstens empfehlen. Ist ein guter Qualitäts-Check und verhindert, dass ihr mit eurem Geld künftig den Garten heizt.)
Und am Ende?
Nicht umsonst habe ich diesen Teil des Fazits ganz ans Ende gestellt. In akut aufgeregten Situationen wollte ich kein Urteil fällen. Und auch trotz der Ärgernisse, die uns noch begleiten:
Würden wir also wieder mit T&C in Berlin bauen? Ja. Aber nur mit einer anderen Heizung- & Sanitär-Firma.
Die Reihe "Fazit" soll das gesamte Projekt rekapitulieren und in erster Linie (auch) dazu dienen, anderen Möchtegern-Häuslebauern vielleicht ein paar interessante Anregungen und Hinweise zu geben. Man kann wohl von niemandem erwarten, alle Baublogs dieser Welt von Anfang bis Ende durchzulesen und die interessantesten Tipps zusammenzuklauben ;-)
Hinweise erwünscht. Fragen erlaubt.
Der "normale" Betrieb dieses Blogs wird aber natürlich weitergehen.